
Wir sind die Nacht
Deutschland 2009, 96 min., FSK: ab 16
Cast: Karoline Herfurth, Nina Hoss
Regie: Dennis Gansel
Verleih: Paramount Home Entertainment
Verkaufsstart: 14. April 2011
"Oje, oje", könnte man seufzen und zweifeln, ob wohl eine deutsche Produktion sich erfolgreich den derzeitigen Vampir-Hype zunutze machen und der "Twilight"-Saga glaubwürdig Paroli bieten kann. Doch Regisseur Dennis Gansels ("Die Welle") Grusel-Mär von vier zeitgenössischen weiblichen BlutsaugerInnen in Berlin entwickelt die Genre-Muster tatsächlich überzeugend und unterhaltsam weiter.
Lena (Karoline Herfurth) ist 20, Gelegenheitsdiebin und hängt ziemlich perspektivlos in der Hauptstadt herum. In einem verratzten Techno-Schuppen begegnet sie der verführerischen Club-Besitzerin Louise (Nina Hoss), die ihr kurze Zeit später erst um den Hals fällt und ihr dann herzhaft in selbigen beißt: Louisa ist schon seit Jahrhunderten unsterblicher Vampir - und Lena nun auch!
Der Schreck ist bald vergessen, denn das Leben als Untote bietet ihr plötzlich, was ihr lange verwehrt blieb: Reichtum, jede Menge Freundinnen, Macht über Männer und die Freiheit zu tun, was immer sie will. Es folgt eine Zeit des Dauer-Night-Clubbing - inklusive Drogen, Alkohol und grenzenlosen Exzessen.
Doch ihr altes Leben hat sie nicht ganz hinter sich gelassen. Denn kurz vor ihrer Verwandlung zur Blutsaugerin hat sie sich real verliebt - ausgerechnet in den Polizisten, der hinter ihr her war. Hin- und hergerissen zwischen unvereinbaren Welten verstrickt sich Lena immer tiefer in ihrem eigenen Drama. Ein Zurück scheint unmöglich, aber die Sehnsucht nach wahrer Liebe ist stärker als die Lust am permanenten Rausch ...
Fazit:
Vier Frauen im Kauf-, Drogen- und Blutrausch! Nicht ganz unkritisch, aber höchst unterhaltsam. In coolem Look erzählt der erste deutsche Vampirfilm dieses Jahrtausends von der Lust auszubrechen und sich selbst auszuleben, aber auch von der Gefahr, zu hoch zu fliegen. Denn - wir wissen es aus vielen Vorgängerfilmen - auch Vampire sind verletzbar.
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