Wenige Filme wurden so sehnsüchtig erwartet wie der vierte Teil der populären „Twilight“-Saga, aber wird er dem Rummel überhaupt gerecht?
Richtet man sich nach den Kritiken der Fachleute, so sollte man sich das Eintrittsgeld für „Breaking Dawn, Teil 1“ getrost sparen, wenn man nicht gerade zu den Twi-Hards gehört. „Für diejenigen unter uns, die keine ‚Twilight‘-Fanatiker oder wenigstens Fans sind oder die es einfach nicht die Bohne interessiert, ist die Ankunft von Teil 1 kein Grund für Trompetengeschmetter“, urteilte beispielsweise der „Christian Science Monitor“.
Der Großteil der Journalisten betitelte den ersten „Breaking Dawn“-Teil als übertrieben schmalzig und bodenlos langweilig. „Das Melodrama regiert in dieser übernatürlichen Seifenoper, obwohl Stephenie Meyers Geschichte eine eindeutige Wendung zum Brutalen einschlägt“, bemängelte Peter Howell vom „Toronto Star“ und Peter Travers vom „Rolling Stone“ stempelte den Film sogar zum schlechtesten Streifen der Saga ab: „Das sexlose, blutlose, wulstige schwerfällige ‚Breaking Dawn, Teil 1‘ ist der bisher mieseste ‚Twilight‘-Film.“
Als Geschmackssache ordnete ihn dagegen das „Film Journal International“ ein. „Entweder man liebt es mit jeder Faser seines Körpers oder man weist es als pathetischen Schwachsinn für einfältige Jungfrauen ab“, kommentierte Filmkritikerin Maitland McDonagh und auch „Entertainment Spectrum“-Vertreter Matt Brunson stellte klar, dass die Meinung der Filmkritiker in Bezug auf den Erfolg des Films keinen Einfluss haben werden. „Die Hasser werden ihn hassen, die Fans werden ihn lieben und alle anderen werden sich die Filmcharts und ihre eigenen Geldbörsen ansehen, bevor sie entscheiden, ob er die beste Option […] ist“. Auffällig an der negativen Auffassung des Films ist jedoch eines: Viele der „Breaking Dawn“-Gegner sind männlich. Unter den weiblichen Kritikerinnen dagegen befinden sich mehrere Befürworterinnen. „Düsterer, sexyer, schärfer – ein toller nächster Schritt“, fand zum Beispiel Ailsa Caine von „Little White Lies“ und „Philadelphia Inquirer“-Schreiberin Carrie Rickey gab zu: „Ich habe ihn sehr genossen“. Selbst Top-kritikerin Manohla Dargis von den „New York Times“ schwärmte: „Der neueste und beste Film über ein Mädchen, ihren Vampir und ihre unmögliche, unglaublich ansprechende – ja, ich habe mich ergeben – Liebesgeschichte.“
Ähnlich zweigeteilt waren auch die Zuschauermeinungen zu „Breaking Dawn, Teil 1“. Laut „IMDb.com“ gaben weibliche Umfrageteilnehmer, egal welcher Altersgruppe, dem Film mindestens 7 von 10 möglichen Punkten, während Männer jeglichen Alters nie mehr als 3,8 Punkte vergaben. Da das „Breaking Dawn“-Publikum jedoch ohnehin großenteils weiblich ist, gefiel der Streifen laut „Rottentomatoes.com“ ganzen 92% der Zuschauer. Auch in Sachen verkaufte Kinotickets muss der neue „Twilight“-Streifen sich nicht verstecken: Am ersten Wochenende spielte er weltweit stolze 140 Millionen $ ein. Zumindest für Frauen ist der vierte Teil der Saga also unbedingt empfehlenswert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen